Helmut Brenner: Autogenes Training. Der Weg zur
inneren Ruhe. Lengerich, 2002, Pabst Science Publishers, 164 Seiten
Helmut Brenners Buch über Autogenes Training ist in einer Neuauflage
bei Pabst Science Publishers erschienen. Es wendet sich an Laien, die dieses
Entspannungsverfahren erlernen wollen.
In der Einleitung erläutert
der Autor zunächst die Bedeutung der Autosuggestion für die Beeinflussung
physiologischer Prozesse und vergleicht das Autogene Training mit anderen
Entspannungsmethoden. Es kann als allgemeine Entspannungsmethode verwendet
werden, aber auch dabei helfen, gezielt bestimmte Körperfunktionen
anzusprechen. Brenner weist auf den Übungseinsatz hin, der notwendig ist, um
diese Methode zu erlernen und beschreibt günstige und hinderliche Einstellungen
für die konzentrative Beeinflussung des vegetativen Nervensystems.
Der Hauptteil des Buches orientiert sich an sieben grundlegenden Übungen des
Autogenen Trainings: Schwere, Wärme, Atmung, Herz, Magen-Darm-Bereich,
Kopfbereich und Schulterbereich. Der Autor schildert zunächst psychosomatische
Zusammenhänge (bei der Wärmeübung z. B. die Psychosomatik der Blutgefäße;
im Zusammenhang mit der Atemübung beschreibt er die Entstehung asthmatischer
Beschwerden); nach der ausführlichen Beschreibung der Übungen folgen Hinweise
zur Erfolgskontrolle und zu den Anwendungsbereichen der Übungen.
Nach einem zusammenfassenden Überblick über die Übungen des Autogenen Trainings
beschreibt Brenner eine Untersuchung über die Wirkungen dieser Methode, die er
während seiner Arbeit an einer Rehabilitationsklinik durchführte. Die
statistischen Daten der Studie werden durch anschauliche Erfahrungsberichte von
Patienten ergänzt. An dieser Stelle wäre es meiner Ansicht nach sinnvoll
gewesen, zusätzlich einen allgemeinen Überblick über die Forschungsergebnisse
zur Wirksamkeit des Autogenen Trainings zu geben.
Es erscheint mir wichtig, dass der Autor nicht nur auf
die Möglichkeiten, sondern auch auf die Grenzen des Autogenen Trainings
hinweist. So ist für manche Patienten die Progressive Relaxation nach Jacobson
besser geeignet, um einen Zustand der Entspannung zu erreichen. Auch wenn
Autogenes Training gestörte Körperfunktionen günstig beeinflussen kann, ist
meist eine Beschäftigung mit den zugrundeliegenden Problemen notwendig, um
dauerhafte Besserungen bei psychosomatischen Beschwerden zu bewirken. Als
Begleitmaterial für Patienten zu Kursen über Autogenes Training oder zur Einführung
in dieses Verfahren im Rahmen einer Einzeltherapie oder Beratung ist dieses Buch
gut geeignet.
Christof T. Eschenröder
2002
(Diese Rezension ist im PsychotherapeutenFORUM, 2002, 9 (6), 49-50
erschienen.)
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Autogenes Training. Der Weg zur inneren Ruhe