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Gowdy, Barbara:Mister Sandman, Roman, Fischer TB, Frankfurt/M 1998

Ein offenbar autistisches Kind, gilt als zurückgeblieben, mit Hirnschaden behaftet. Von außen betrachtet erscheint es ziemlich daneben, wohnt in einer Art begehbarem Kleiderschrank, ist schrecklich lichtempfindlich und spricht nicht. Die Familie findet das alles bald sehr normal. Auch die Naturbegabung zum Klavierspiel verwundert bald schon nicht mehr. Die Familie ist ziemlich verrückt und jedes Mitglied unaufrichtig sich selbst und den anderen gegenüber. Jedes lebt sein geheimes Leben, dem Außenseiterkind gegenüber offenbaren sich aber alle. Und so wird ihm die Aufgabe zukommen, mittels Tonbandschnitt, der Familie in den eigenen Worten jedes Mitgliedes, Wahrhaftigkeit zuteil werden zu lassen. Die Familie zerbricht nicht daran, kann aber in der Folge wohl unkomplizierter und weniger verlogen miteinander umgehen. Für PsychologInnen ein spannend zu lesendes Buch. Es gelingt der Autorin hervorragend, einen Einblick in die Welt eines anderen Menschen zu geben. Und nebenbei das ungeheuer starke Interesse am Ausdruck, an der Mitteilung zu verdeutlichen.
Dipl.-Psych. B.Kuck

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Mister Sandman.

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