Gedichte im Monat Februar 2004
Abschied
Ich lasse dich
los und halte mich
fest an deinem
Blick
lächelnd, fragend, ernst
während du
stelle ich mir
vor, dass...
© ingritt Sachse, 02.02.2004
D
e
i
n
e
Worte
wie Rauch bis zu den
Sternen unten ich schaue
sehnend auf und friere ohne deine
freundlichen Hände des es nie gab außer in
Fremde und Wüste als mein heißes Herz dich
suchte im Elend der anderen das ich zu lindern hoffte
© ingritt Sachse, 02.02.2004
Wir sind Arbeitskolleginnen
Wir sind Arbeitskolleginnen,
kommen sehr gut miteinander aus.
Sie arbeitet im Büro und ich im Verkauf.
Sie ist die jüngere, aber das stört uns nicht,
sie ist temperamentvoll, ich die Stillere von uns.
Sie verlässt die Firma, kurze Zeit später ich auch,
aber in Verbindung bleiben wir doch.
Wir treffen uns manchmal in der Stadt, gehen ins Café,
dabei erzählt sie mir oft, was sie für die Zukunft noch hat vor.
Ich sitze am Tisch, die Zeitung liegt vor mir,
die Todesanzeigen ich überfliege sie.
Ich will schon auf die nächste Seite blättern und halte inne,
ich bemerke ihren Namen bei den Todesdanksagungen.
Das kann nicht sein, ich irre mich bestimmt,
unser letztes Gespräch ist doch erst einige Monate her.
Ich irre nicht, denn ihre Familie sagte mir jetzt,
der Krebs war tückisch, eine Chance hatte sie nicht.
Pläne für die Zukunft, derer hatte sie viele,
aber Krankheit und Tod, das hatte sie nicht mit einkalkuliert.
© Mona, November 2003
"Gesehen und
Gedichtet", eine Sammlung von Gedichten vorgelesen und musikalisch
interpretiert (Querflöte)