Gedicht im Monat April 2001
Klage eines Verwöhnten
So habe ich es mir nicht vorgestellt!!
Haltlos, aber noch mit Boden unter den Füßen,
sinke ich hinab in den Abgrund.
Ihr blickt vorbei;
meint, ich wüßte schon was ich tue.
Aber ihr ahnt nichts von meiner Not!
Wie baue ich Brücken?
Wo finde ich Tritt?
Wo sind die Schuhe, die das Leben für mich bereit hält?
Wo steht geschrieben, das ICH in die Welt muß!?
Kam doch die Welt noch bis gestern zu mir!
Nun soll ich,
ausgesetzt und allein auf dem sinkenden Fels
Ausschau halten nach versteckten und steinigen Wegen?!
Und keine Rose, die micht zärtlich umfängt!?
Stattdessen ein altes Weib,
das mir trocken Brot reicht
für einen langen beschwerlichen Weg!
DAS MIR!
INGRITT SACHSE
(1. März 2001)
© Ingritt Sachse
"Gesehen und
Gedichtet", eine Sammlung von Gedichten vorgelesen und musikalisch
interpretiert (Querflöte)
e-Mail