Gedichte im Monat November 2002
Ins Leben
Gejagt von drohenden Kreuzen und Stöcken.
Überwinternd im Schutze der Erde.
Im goldenen Herbstlicht singt endlich der Vogel sein Lied.
©
Ingritt Sachse 13.10.2002
Montag
Es ist Montag, es ist 11 Uhr,
wie schon seit vielen Jahren,
stehe ich auch heute vor dieser Tür.
Auf mein Schellen hin, mir geöffnet wird
und ich weiß schon aus Erfahrung,
dass nun das folgende Therapiegespräch nicht einfach wird.
Es ist immer der gleich Albtraum, der mich quält in der Nacht,
es ist ein Vampir mit vier Köpfen,
der mich voller Hohn hält in seiner Gewalt.
Entfliehen kann ich dem Vampir dabei nicht,
weil ich wie versteinert bin.
Er kommt auf mich zu, er greift nach mir.
Ich weiß, er bringt mich um und er lacht dabei.
Dann in die Schlangengrube er schmeißt mich hinein,
dort unten bei den Schlangen, da endet der Traum.
Der Traum ist vorbei, ich werde schreiend wach,
ich liege nicht in meinem Bett,
ich habe mich, wie schon so oft, unter dem Tisch versteckt.
Ich bin so müde, auch sind meine Kopfschmerzen da,
ich schmecke Blut, aber es ist kein Blut da.
Es wird Tag, endlich wird es hell,
aber nach dem Tag kommt die nächste Nacht, ich weiß es genau.
Über diesen Traum ich spreche hier,
dabei kommt Angst und Ekel auf in mir.
Entspannt und ruhig verlasse ich nicht den Raum,
einfach weil ich weiß, der Albtraum in der Nacht, der bleibt.
© Mona
"Gesehen und
Gedichtet", eine Sammlung von Gedichten vorgelesen und musikalisch
interpretiert (Querflöte)
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