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Gedichte im Monat Juni 2003


Harmonie? Von wegen!

Direkt neben ihrem Albtraumbett,
mit den vertränten Sehnsuchtsträumen
tobt das Monster -
ein feuerspeiender Drache,
der Spiritus säuft.

Lässt sie den Drachen 
in sich hausen?

Wie sich von ihm trennen,
wenn er doch untrennbar zu ihr gehört?
So scheint es jedenfalls.

Große Wünsche gab es
aus Träumen von Tanz und Gesang.

Und nun?
aneinandergekettet
sich selbst und gegenseitig ausgesetzt
rissig und spröde.

Zersetzt.

Ein jeder zerfressen.
Der eine von Spiritus,
der andere von Angst, Hass und Hader.

Ein jeder unbehaust,
mit und ohne den Drachen des anderen.

Nur Tod rettet - könnte man meinen.
Wen trifft es?
Zu welcher Stunde?

       * * *

Oder:
Wer wirft den ersten Stein
aus dem Glashaus heraus?

© ingritt Sachse, 17.Dezember 2002

 

Du mein Körper II

Du mein Körper, Du machst es mir schwer,
einen Weg zu finden, damit ich helfen kann Dir.

Denn Hände an Dir, die läßt du nicht zu,
Hände sie signalisieren Dir, Vorsicht Gefahr.

Auch Geräusche in der Nacht, seien sie noch so fein,
Du bekommst sie mit und Du weckst mich dann.

Ein geschlossener Raum, auch das ist ein Problem,
Du vermutest, man hat Dich wieder eingesperrt.

Glaube mir, heute besteht keine Gefahr mehr für Dich,
aber das Geschehen, es einfach in Dir verankert ist tief.

Du beschützt mich weiterhin über Tag und in der Nacht,
Du hast das Warnen in Dir programmiert.

Du gönnst Dir keine Ruhe, Du bist ständig auf der Hut,
ich weiß, es ist auch eine Form der Angst, die tief in Dir rumort.

Aber das ständig Wachsame, es bekommt Dir nicht gut,
Du bekommst zu wenig Schlaf, Du erholst Dich nicht genug.

Deine ganze Muskulatur, sie ist hart und verspannt,
auch Deine Nerven, sie liegen sprichwörtlich blank.

Du, es kann nicht mehr lange gehen so gut,
Du zerstörst auf Dauer Deinen Körper und mich damit.

Du, versuche es doch langsam, es muß ja nicht sei auf Anhieb gut,
drossele in kleinen Schritten Dein ausgeprägtes Warnsystem.

Als Kind, ja da habe ich die Hilfe von Deinem Körper dringend gebraucht,
aber jetzt, jetzt ruhe Dich einfach etwas mehr aus.

Auch ich, ich werde jetzt mehr Rücksicht nehmen auf Dich,
versuche mir zu vertrauen, denn dann schaffen wir es.

 © Mona, März .2003


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"Gesehen und Gedichtet", eine Sammlung von Gedichten vorgelesen und musikalisch interpretiert (Querflöte)  

 

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